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Deutscher Hausärzteverband fordert: Grippeimpfstoff muss jetzt überall verfügbar sein

Berlin, 14.10.2020 – Die Grippeimpfsaison hat begonnen und viele Hausärztinnen und Hausärzte nehmen eine erhöhte Nachfrage seitens ihrer Patientinnen und Patienten wahr. Gleichzeitig müssen vielerorts Hausarztpraxen bereits auf die nächste Charge Grippeimpfstoff warten. „Die Nachfrage ist in vielen Regionen, sicherlich auch aufgrund der medienwirksamen Aufrufe aus der Politik, sehr früh in diesem Jahr sehr hoch. Das gibt eigentlich Anlass zur Freude. Allerdings sind in einigen Hausarztpraxen die ersten Impfdosen bereits verimpft und die Kolleginnen und Kollegen suchen händeringend Nachschub,“ sagte Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes. „Ich appelliere daher an die Politik: Es muss dringend sichergestellt werden, dass jetzt überall genügend Impfdosen vorhanden sind und es nicht zu längeren Verzögerungen kommt! Es darf nicht sein, dass einerseits zum Impfen aufgerufen wird, dann aber die Impfstoffe nicht nachkommen!“

Viele Hausarztpraxen stellen aktuell eine vergleichsweise frühe und hohe Nachfrage ihrer Patientinnen und Patienten nach einer Grippeimpfung fest. „Das ist eine erfreuliche Tendenz, die sich hoffentlich auch in den nächsten Wochen fortsetzen wird“, so Weigeldt. „Wenn dann allerdings die nächste Charge auf sich warten lässt, führt das zu Sorgen bei den Patientinnen und Patienten. Für die betroffenen Hausarztpraxen heißt das dann, ihre Patienten beruhigen, Wartelisten anlegen und gleichzeitig die Apotheken im Umkreis abtelefonieren.“

„Dass es bereits Mitte Oktober zu ersten regionalen Engpässen kommt, ist gerade in diesem Jahr problematisch“, sagte Weigeldt. „Viele Patientinnen und Patienten sind durch die Pandemie zurecht verunsichert – wenn es dann in der Praxis oder Apotheke heißt, dass es aktuell keinen Impfstoff mehr gibt, sorgt das für Verunsicherung und Unmut. Daher ist es unabdingbar, nicht nur zum Impfen aufzurufen, sondern auch sicherzustellen, dass die impfwilligen Patientinnen und Patienten, allen voran natürlich die Risikopatienten, diese Impfung auch erhalten können!“